Traumasensible Psychotherapie

Meine Praxis aus Sicht der Klientin*des Klienten

Lesen Sie gerne?

Dann könnten folgende Bücher vielleicht hilfreich sein.

Zum Einsteigen

  • Luise Reddemann:  "Trauma verstehen, bearbeiten, überwinden: Ein Übungsbuch für Körper und Seele"
  • Luise Reddemann: "Auch eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit einem ersten Schritt"

Für den Tiefgang

  • Bessel van der Kolk: "Verkörperter Schrecken: Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann"
  • Luise Reddemann: "Imagination als Heilsame Kraft"
  • Laurence Heller/Angelika Doerne: "Befreiung von Scham und Schuld: Alte Überlebensstrategien auflösen und Lebenskraft gewinnen. Das Neuroaffektive Beziehungsmodell – NARM™"
Im Wartezimmer meiner Supervisorin
Dr. med. Sigrun von Borcke

Was heißt traumasensibel?

Traumasensible Psychotherapie bedeutet, ein Gegengewicht zur traumatischen Erfahrung zu schaffen.
Ich möchte eine Erfahrung von Sicherheit, Selbstwirksamkeit und Verbindung zu ermöglichen.

  • Sicherheit – Vorhersehbarkeit, Verlässlichkeit, Transparenz
  • Selbstwirksamkeit – Wahlmöglichkeiten, Grenzen, Selbstbestimmung, Autonomie, Freiheit
  • Verbindung – Präsenz, Feinfühligkeit, Einstimmung, Mitgefühl

Ich gehe davon aus, dass Menschen, die zu mir kommen, möglicherweise traumatische Erfahrungen gemacht haben.
Ich weiß es erstmal nicht, und möglicherweise wissen sie es selbst auch nicht. Möglicherweise ist es auch gar nicht der Fall.
Aber ich achte besonders auf Sicherheit, Selbstwirksamkeit und Verbindung. 

Diese Haltung tut allen gut. Und für traumatisierte Menschen ist sie essenziell.
Als Mensch, der wie alle unvollkommen ist, missglückt mir  Kontakt auch mal oder bin auch einmal nicht feinfühlig oder oder oder. Entscheidend ist für mich, dies zu bemerken und anzuerkennen. Im Englischen spricht man von "Rupture and Repair". 

"Ich glaube, dass der Kern jeder Traumatisierung
in extremer Einsamkeit besteht.
Im äußersten Verlassensein.
Damit ist sie häufig, bei Gewalttrauma immer,
auch eine Traumatisierung der Beziehungen und der Beziehungsfähigkeit.
Eine liebevolle Beziehung, die in mancher Hinsicht einfach ist,
wird unerlässlich sein,
um überhaupt von einem Trauma genesen zu können."
- Onno van der Hart,
emeritierter Professor für Psychopathologie chronischer Traumatisierungen, Niederlande 

Was ist ein Trauma?

Trauma ist Griechisch und bedeutet Wunde. Aber wie auch beim Wort „Schädel-Hirn-Trauma“ deutlich wird, ist das Wort "Trauma" nicht dafür gedacht, eine oberflächliche Wunde beschreiben. Traumatisch sind psychische Erfahrungen dann, wenn Menschen 

  • Lebensgefahr und zugleich
  • Ohnmacht und
  • Hilflosigkeit erleben.

Die Erfahrung ist dann: Mir geschieht (oder einem anderen Menschen) etwas Entsetzliches – und ich kann ich nichts tun und keine:r hilft.

Als ich einmal mit Prof. Dr. med. Luise Reddemann darüber sprach, wie man Trauma definieren kann, sagte sie:
Verletzungen gehören zum Leben dazu. Trauma ist etwas, von dem man erwarten darf, dass es nicht passiert.

Wichtig ist: Für Kinder fühlen sich ganz andere Situationen lebensgefährlich an als für Erwachsene.
Ein Kind ist völlig ohnmächtig und völlig abhängig von körperlicher und emotionaler Hilfe.

Und: Trauma ist nicht nur das, was passiert. Es ist auch das, was nicht passiert.
Mir ist es hier wichtig, emotionale Vernachlässigung zu erwähnen.